Anjas frischgrüne Revue, Ausgabe 2
EINE INTERESSANTE BEGEBENHEIT MIT KOSCHEREM WEIN UND BIOSIEGELN
Freitag, 27. September: Lesung von Rudi Anschober
Rudi Anschobers Lesung aus seinem Buch „So holen wir uns die Zukunft zurück“ beeindruckt mich. Dass sich so viele Menschen in Jennersdorf einfinden, denen die gute Zukunft ein Anliegen ist, freut mich ganz besonders. Der Rudi bringt das auch wunderbar rüber, wenn es etwa darum geht, gute Geschichten zu erzählen, Geschichten von dem, was wir gewinnen, und keine Geschichten von Verzicht. Und tatsächlich gewinnen wir ganz schön viel, z. B. an Lebensqualität, etwa im Zusammenhang mit klimafreundlichen Maßnahmen. Sehr schön wird beschrieben – was ich ja selbst auch ganz gut kenne –, um wie viel entspannter es ist, im Bus oder Zug anzureisen, die Zeit einfach nutzen zu können, um zu arbeiten oder sich bei einem guten Podcast zu entspannen. Entzückend finde ich übrigens auch Rudis Hund Junior, ein richiges Riesenbaby mit einer Engelsgeduld. Zum Abschnuddeln!
Dienstag, 1. Oktober: Schulprojekt „C2C-Cradle to Cradle: Kreislaufwirtschaft – keine Frage – die gibt’s bei uns nun alle Tage“
Mit Zug und Rad reise ich in Neusiedl am See an, wo im Weinwerk das Schulprojekt „C2C-Cradle to Cradle: Kreislaufwirtschaft – keine Frage – die gibt’s bei uns nun alle Tage“ startet. Schüler:innen der BHAK und BHAS Frauenkirchen, des Gymnasiums Neusiedl und der Privaten Mittelschule Neusiedl am See haben sich für dieses Schuljahr ziemlich coole Projekte vorgenommen, die in Zusammenarbeit mit der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Neusiedler See – Seewinkel realisiert werden sollen. Mir taugt die Kreativität, mit der die Schüler:innen gleichzeitig auch Richtung Marketing denken und sich coole Sprüche für ihre Projekte – z. B. wiederverwendbare Seifenspender – überlegen. Und auch, dass völlige Klarheit herrscht hinsichtlich der Dringlichkeit der Klimafrage.
Donnerstag, 3. Oktober: Pink Ribbon Gala Eisenstadt
Die Brustkrebs-Gala im Haydnsaal von Schloss Esterházy wird von der Selbsthilfegruppe organisiert. Schon seit 22 Jahren ein wahres Highlight im Dienste der guten Sache. So lang bin ich zwar noch nicht dabei, aber nun doch auch schon einige Jahre, und ich muss sagen, es herrscht immer eine besondere Energie an diesem wichtigen Abend, wo’s darum geht, auf die Brustkrebsvorsorge aufmerksam zu machen. Sehr viele Frauen sind anwesend, die Betroffene sind oder waren, und ich finde es unglaublich, was die Selbsthilfegruppe auch an diesem Abend wieder alles auf die Beine stellt, mit tollen Menschen und Auftritten von tollen Künstler:innen. Insgesamt eine wirklich wertvolle Sache, selbst beginne ich auch gerade, die Vorsorge in Anspruch zu nehmen und kann mich daher dem Aufruf nur anschließen: Bitte hingehen!
Samstag, 5. Oktober: Lange Nacht der Museen
Ich finde es total nett, wenn so viele Familien nachts durch die Stadt flanieren Richtung der Museen, was nur zu verständlich ist, immerhin bekommt man auch ganz schön viel geboten. Ich bin beeindruckt vom Jüdischen Museum. Die neue Direktorin hat sich witzige Formate überlegt, z. B. das Vorlesen jüdischer Texte und eine Monster-Suche für Kinder. Ich bin zum ersten Mal in der Synagoge im Wertheimerhaus, wo auch das jüdische Museum untergebracht ist. Ein herrlich kurzweiliger Abend, wenn etwa die Direktorin erzählt, was es mit koscherem Wein auf sich hat, dass ein Rabbi den gesamten Prozess des Kelterns begleitet und es keinerlei Farb- und Zusatzstoffe geben darf, auch nichts zum Klären, dass oft gefiltert wird und es einen sehr großen Absatzmarkt dafür gibt: China. Die Erklärung hierfür finde ich besonders spannend: In China traut man dem Rabbi mehr als einem Biosiegel, denn ein Rabbi ist nicht bestechlich. L’Chaim!
Sonntag, 6. Oktober: „Gans Burgenland“ Genussfestival Rust
Es gibt den ersten Jungwein zu kosten. Und das schon Anfang Oktober. Das kommt mir dann doch etwas frühzeitig vor – sei’s drum: Der Wein mundet hervorragend. Ich genieße die Stimmung und die vielen pikanten, würzigen, süßen, festen, flüssigen, gebratenen, gebackenen oder gerösteten Gaumenschmeichler unseres Landes. Ich muss schon sagen: Rust ist immer ein bisserl wie Urlaub!
Dienstag, 8. Oktober: Aktion Forchtenstein
Anlässlich der zunehmenden Bodenversiegelung entlang der Hauptstraße in Forchtenstein, der leider auch Bäume zum Opfer gefallen sind, wollen wir zumal in Zeiten immer heißerer Sommer gemeinsam ein Zeichen setzen. Schattenspendende und kühlende Begrünung – sie ist heute wichtiger denn je, genau das ist die Message unserer „Aktion Forchtenstein“. Genauso gut hätten wir an diesem Tag aber auch in anderen burgenländischen Ortschaften stehen können. Es ist leider immer noch nicht angekommen, dass wir heuer den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen gehabt haben und es möglicherweise der kühlste Sommer der nächsten Jahre gewesen sein wird. Wir müssen daher jede Gelegenheit nutzen, schattenspendende Bäume zu pflanzen, damit die Umgebungstemperatur für uns Menschen halbwegs erträglich bleibt.
Mittwoch, 9. Oktober: 25 Jahre „Mahlzeit Burgenland“
Ein kurzweiliger Festakt, lustig und abwechslungsreich, mit vielen kulturellen Beiträgen. Wie sich das für eine waschechte Burgenländerin gehört, bin ich natürlich stolz drauf, selbst auch schon zweimal in „Mahlzeit Burgenland“ gewesen zu sein, um Bücher vorzustellen, das erste Mal 2015, mein erstes Mal im Radio, ich war damals wahnsinnig aufgeregt, aber es war so angenehm und locker, mit Georg Brenner zu plaudern, dass Radiointerviews für mich mittlerweile zur Routine gehören.
Freitag, 10. Oktober: Vernissage LEICHT | LICHT | BUNT
Das Projekt LEICHT | LICHT | BUNT wird von den Künstlerinnen Michaela Bruckmüller, Lisa Lehner, Andrea Ochsenhofer und Eva Silberknoll geleitet. Sie begleiten und unterstützen Klient:innen von pro mente Burgenland im Rahmen einer einjährigen Workshop-Reihe bei ihren künstlerischen Aktivitäten. Ich finde das ziemlich cool, früher habe ich bei pro mente Burgenland Kochkurse gegeben und war auch im Rahmen meiner Sommertour zu Besuch. Der Einrichtung fühle ich mich demnach sehr verbunden und finde es ganz fein, wie hier gearbeitet wird, wie man sich auch nach außen hin öffnet. Und: Ich habe ein wunderbares Bild für mein Wohnzimmer erstanden – ein Glasbild –, und auch da schließt sich wieder ein kleiner Kreis: die Künsterlin, die Klient David in Mattersburg bei der Gestaltung unterstützt hat, war bei mir im Gründerinnenprogramm – danke, liebe Lisa Lehner!