Anjas frischgrüne Revue – Ausgabe 1

Anjas frischgrüne Revue, Ausgabe 1

23.-27. September 2024

Das ist sie also, Ausgabe 1 meiner frischgrünen Revue. Herzlich Willkommen! Hier werde ich regelmäßig meine Erlebnisse und Gedanken mit euch teilen und ihr könnt dabei sein bei vielen spannenden und inspirierenden Begegnungen und Treffen.

Doch nun genug der Ankündigung, nichts wie rein in die vergangene Woche! Die startet gleich spektakulär mit einer Führung durchs neue Krankenhaus Oberwart. Sehr beeindruckend, alles hell und übersichtlich, mit einer großen Kantine für die Mitarbeiter:innen, was ich super finde, und einer unfassbaren Technik im Untergeschoss. Die Führung geht bis ganz nach oben, auf den Hubschrauberlandeplatz. Von hier aus gelangt man schnell in die Notaufnahme und spart wertvolle Zeit. Auch ganz praktisch: Mit Bus bin ich von Zuhause direkt bis vors Krankenhaus gefahren. Mit KlimaTicket öffiziell klimafreundlich! 🙂

Am Dienstag folgt dann die Romanes-Ausstellung im Landhaus. Eine Sprache, die seit 600 Jahren in Österreich gesprochen und erst seit wenigen Jahrzehnten geschrieben wird – und leider vom Aussterben bedroht ist. Ich bin berührt vom großen Engagement zum Erhalt der Sprache und der dazugehörigen Kultur, vom beherzten Aufbegehren gegen die Diskriminierung. Bei aller Problemhaftigkeit überwiegt jedoch die Freude an der Vielfalt in unserem Bundesland, die es für mich zu etwas ganz Besonderem macht. Bei der Romanes-Veranstaltung taugt mir, wie die Kuratorin einen Bezug herstellt, dass Vielfalt uns alle angeht und es einen Reichtum für uns alle bedeutet, wenn diese Sprache nicht verlorengeht und ausstirbt. In dem gezeigten Film kommen auch ganz entzückende Aussagen vor, zum Beispiel wenn man seine Kinder liebkost oder etwas nettes zu Menschen sagt, dann sagt man auf Romanes wortwörtlich „Ich esse dein Herz“. Mahlzeit!

Bei „#beteiligt – vor Ort in Europa“, dem Nachfolgeprojekt von „Jugend im Landtag“, ist am Mittwoch die Zeit leider viel zu kurz. Es hätte noch so viele Fragen gegeben seitens der Schüler:innen und ich habe es wirklich mutig gefunden, dass sie aufgestanden sind und Fragen gestellt haben und auch der daran anschließenden Diskussion nicht ausgewichen sind. Die Schüler:innen haben sich für Themen wie Hochwasser, Klima, Menstruationsartikel und Verhütung, Migration u. v. m. interessiert. Und erstmals in der persönlichen Geschichte der Anja Haider-Wallner wollte ein Schüler nachher ein Selfie mit mir, und zwar jener Schüler, der die Frage zur Migration gestellt hat. Er dürfte jedenfalls mit der Antwort recht zufrieden gewesen sein. 🙂

Später begleite ich Justiministerin Alma Zadić im Zuge ihrer Wahlkampftour nach Neusiedl am See. Die Frau ist eine Wucht! Sie ist freundlich, hat Ausstrahlung und immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen und ist dabei stets authentisch. Ganz beeindruckt war ich von der Mehrsprachigkeit der Ministerin. Sie führt Unterhaltungen auf Burgenlandkroatisch und Bosnisch, einem ungarischen Journalisten gibt sie ein Interview auf Englisch und parliert mit dem Personal einer Pizzeria fließend auf Italienisch. Ein Vorbild!

Am Donnerstag steht das Paneuropäische Picknick am Programm. Im Sommer 2024 hat sich das Paneuropäische Picknick zum 35. Mal gejährt, aus diesem Anlass findet in St. Margarethen eine Veranstaltung statt unter dem Titel Paneuropäisches Picknick „Reloaded“, an der insgesamt rund 150 Schüler:innen aus dem Burgenland und aus Ungarn teilnehmen. Mich bewegt das Denkmal und ich finde es echt schade, dass es so wenig echten Austausch gibt zwischen ungarischen und österreichischen Schüler:innen. Der Komitatsleiter erzählt, dass er als Kind nur dreimal im Jahr nach Österreich durfte. Das Geld mussten sie verstecken und im Gewand einnähen. Gut, wenn der Jugend bewusst wird, dass Grenzfreiheit keine Selbstverständlichkeit ist.

Last but not least: Hausbesuche mit Claus, d. h. kurze, nette Begegnungen mit Menschen an der Tür. Ein junger Mann läuft uns nach, weil ihm unsere veganen Gummibärli so gut geschmeckt haben und fragt, ob er noch welche haben kann. Aber gerne doch!