Tag 17: Ganz nach meinem Geschmack

23. Juli 2024

Anjas frischgrüne Sommertour, Tag 17

Tag 17 beginnt mit einem Besuch von unserer Heldin, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Gemeinsam besichtigen wir die geförderten Naturschutzflächen und Renaturierungsprojekte im Naturpark Rosalia-Kogelberg, mit Brutplätzen von Bienenfressern und den seltenen Zwergohreulen. Schön zu sehen, wie Bewirtschaftung, Naturschutz und Biodiversität Hand in Hand gehen können. Die Geschäftsführerin des Naturparks, Marlene Hrabank-Bunyai, leistet hier mit ihrem Team verdienstvolle Arbeit. Danach geht’s für mich weiter in den Bezirk Neusiedl und auch dort wird vieles ganz nach meinem Geschmack sein … 🙂

Station 1: Netzwerkschmiede (Mönchhof)

Bei Kaffee und einem köstlichen selbstgemachten Apfelkuchen werden wir im Schlossahaus, einem wunderschönen Streckhof mit gemütlichem Innenhof, mitten im Dorfkern von Mönchhof empfangen. Im historischen Gebäude wurden früher Hufeisen geschmiedet, später war auch ein Heuriger darin untergebracht und noch immer steht einmal pro Woche wer auf der Matte und bestellt sich ein Bratlfett’nbrot. Dann erklärt man seitens der Netzwerkschmiede geduldig, kein Heuriger mehr zu sein und ergo dessen auch keine Bratlfett’nbrote mehr zu servieren.

Die Netzwerkschmiede ist ein Verein, der sich die Förderung der Allgemeinheit in sozialen, geistigen und kulturellen Belangen zum Ziel gesetzt hat. Man will Netzwerke herstellen unter den Bewohner*innen und versteht sich als Ideen- und Projektschmiede, Marktplatz für Regionales, als Ort für soziale Zusammenkünfte und kulturellen Austausch sowie der Belebung der Dorfmitte.

Regionalproduzent*innen können sich in der Netzwerkschmiede gegen einen geringen monatlichen Beitrag ein Regalfach mieten und dort ihre Waren feilbieten, z. B. Handwerkserzeugnisse, Wein, Aufstriche, Honig etc. Super finde ich auch den Aufbau der Foodcoop Seewinkel, wo man als Privatperson direkt bei Regionalproduzent*innen nachhaltige und saisonale Lebensmittel beziehen kann.

Was mir sofort auffällt, ist der Zusammenhalt innerhalb der Schmiede. Die fünf Vorstandsmitglieder, die uns empfangen, tragen allesamt gebrandete T-Shirts. Die Mitglieder des Vereins kümmern sich mit vollem Engagement um allfällige Aufgaben. Habe ich eigentlich schon den köstlichen Apfelkuchen von Obfrau Renate erwähnt?

Die Vision des Vereins gefällt mir besonders gut: „Die Förderung des Bewusstseins und der Wertschätzung für die Ressourcen unserer Erde, sowie die Förderung von Gemeinschaft und Kultur. Uns eint die Vision von einer guten Zukunft mit sozialer Gerechtigkeit, Diversität, Inklusion, und einem intakten Lebensraum mit großer biologischer Vielfalt.“

Da war doch noch was …
Ach ja, der Apfelkuchen!
Habe ich den schon erwähnt?

Station 2: Heuriger „Zum Weitzer“ (Winden am See)

Beim Weitzer sitzen wir im „grünen Wohnzimmer“, wie uns ein Besucher aufklärt, einer wunderschönen, verwachsenen Laube. Wir unterhalten uns über die prekäre Situation der Gemeinde Winden, wo gerade ein Restrukturierungsprozess am laufen ist, in dem sich auch unsere Grüne Gemeinderätin aktiv engagiert. Das Thema Pflege kommt erneut zur Sprache und die als ungerecht empfundene Verteilung der Plätze in unserem Land. Auch die Kultur und Kulturinitiativen in den Gemeinden sorgen für spannende Gesprächsmomente. Als wir schließlich bei der Chronik von Winden landen, erfahren wir Spektakuläres: Eine Unterweltgröße habe sich daselbst einmal aufgehalten, ein berüchtigter Panzerknacker, der in Wien sogar die Rossauer Kaserne ausgeraubt hat. Als er nach der Sprengung des Tresors dabei war, die Geldscheine einzuheimsen, sind auf einmal 200 Polizisten vor ihm gestanden und haben ihn festgenommen. Eine filmreife Story!