Tag 3: Abenteuer in der Natur

04. Juli 2024

Anjas frischgrüne Sommertour, Tag 3

 

Irgendwie steht mir der Sinn heute nach Abenteuer und da braucht man im Burgenland nicht lange zu suchen. Einfach kurz übers Leithagebirge und … Brems dich ein, Anja! Nur nicht zu viel verraten, eins nach dem anderen.

 

Station 1: Besuch beim Bürgermeister

 

Der Bürgermeister von Wimpassing ist, man glaubt es kaum, ein waschechter Zuagroaster. Sein Engagement in Vereinen in Kombination mit seiner Anpackermentalität seien gut angekommen, erzählt er, was letztlich zu seiner Wahl geführt habe. Ganz nebenbei ist Ernst Edelmann Obmann vom Wasserleitungsverband und auch dort zeigt er, ganz nach seiner Art, vollen Einsatz. 

 

Sein Amt führe er gern, meint Herr Edelmann. Das merkt man auch. In der Amtsstube hat ein moderner Drive Einzug gehalten, Wimpassing ist voll digital. Die Gemeindezeitung ist vorbildlich und erfrischenderweise kein Fotoalbum des Bürgermeisters. Auch die Vizebürgermeister kommen darin zu Wort und vor allem die zahlreichen Vereine im Ort. Kurzum: Die Zeitung ist modern und informativ. 

 

Weiter geht’s in die gut sortierte Gemeindebücherei von Wimpassing. Auch hier begegnen wir äußerst engagierten Menschen, das spürt man schon beim Reinkommen. 

 

Station 2: Bisam Jimm’s Kanutour

 

Als perfekte Abrundung alles Bisherigen steht nun ein waschechtes Abenteuer am Programm: eine Kanutour auf der Leitha. Niemand geringerer als Bisam Jimm himself stellt uns die Schiffanakeln dafür zur Verfügung. Eigentlich heißt Kanu-Vermieter Bisam Jimm ja Hannes. Der Hannes war als Kind mit einem Nachbarn gern an der Leitha, Bisamratten fangen, was ihm umgehend den Spitznamen und späteren Firmennamen eingebracht hat. 

 

Bei geringem Niederschlag kämpft die Leitha oft mit Niedrigwasserproblemen, was sich auch auf die Trinkwasservorräte im Nordburgenland auswirkt, weil in Niederösterreich aufgrund der Wasserrechte Wasser für Kleinwasserkraftwerke abgezapft wird (fünfmal Wasser in einem Satz – persönlicher Rekord).

Kanus können auch bei Niedrigwasser fahren. Bisam Jimm weist uns darauf hin, dass 50% der Boote kentern. Klingt verdammt nach Abenteuer. Wir ziehen uns alle die Schuhe aus, zumindest die sollen trocken bleiben. Dann kann’s losgehen!

 

Die Leitha mit ihren Ufer und Böschungen ist urig. Unzählige Vogelarten zwitschern in den Ästen, Urwaldfeeling macht sich breit. Aufgrund der Strömung müssen wir kaum rudern, wir lassen uns treiben und genießen die Natur. In Leithaprodersdorf legen wir an und gehen barfuß zum Heurigen. Ein kleiner Bub sagt: „Schau Mama, das ist eine coole Gang, die haben keine Schuhe an.“ Beim Heurigen schauen uns alle auf die Füße und ich esse aus Verlegenheit viel zu viel Kümmelbraten. Hoffentlich kentern wir nicht!

 

Nach Wimpassing ist die Leitha ziemlich naturbelassen, renaturiert quasi. In Leithaprodersdorf gibt es sogar einen feinen Sandstrand, wie in der Karibik. Wir schaffen es ohne zu kentern ans Ziel – was für ein Erlebnis!

 

Station 3: KEM und KLAR! Leithaland

 

Abschließend besuchen wir in Wimpassing noch die Klima- und Energiemodellregion Leithaland, wo uns Bernhard Heimhilcher mit einem stärkenden Espresso empfängt. Zur KEM Leithaland zählen die Gemeinden Großhöflein, Hornstein, Leithaprodersdorf, Loretto, Müllendorf, Neufeld/Leitha, Pöttsching, Steinbrunn, Stotzing, Wimpassing/Leitha und Zillingtal, die gemeinsam als Vorreiter für Klimaschutz und nachhaltige Energie agieren. Ziel ist es, die natürlichen Ressourcen optimal zu nutzen, das Potenzial der Energieeinsparung auszuschöpfen und nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen. Wir unterhalten uns über das spannende Thema Energiegemeinschaften und ich nehme einiges an Inhalt für die Plaudertasche mit.

 

Station 4: Kuchen & Brause, was für eine Jause!

 

Im „Netten Café“ in Rust beschließen wir den Tag und füllen unsere Kohlenhydratspeicher mit Kirsch-Himbeer-Brause und Kuchen. Schmeckt wie im Urlaub! Mittlerweile tragen wir wieder Schuhe und niemand bedenkt uns mit kritischen Blicken. Was für ein Tag mit meiner coolen Gang. Schade, dass keines der Kanus gekentert ist. Ich hätte gern die Blicke gesehen, wenn wir nicht nur barfuß, sondern pitschnass zum Heurigen gewandert wären  …